Stadtführungen
Kostenlose Stadtführungen
Jeweils montags begleiten wir Sie in der Zeit von 15:00 bis 16:30 Uhr durch den Stadtteil Bad Sooden. Bei dieser Stadtführung wird Ihnen alles rund um die Salzgeschichte der Stadt näher gebracht.
An den Freitagen bieten wir Ihnen eine zweistündige Stadtführung in der Zeit von 14:00 – 16:00 Uhr an. Alle Interessierten können sich um 14:00 Uhr am Marktplatz unserem Stadtführer anschließen.
Historische Stadtführung "Allendorf bei Nacht"
Erleben Sie eine Stadt- und Kirchenführung der besonderen Art und erfahren Sie vieles über die Geheimnisse der Geschichte.
Jeden zweiten Dienstag im Monat treffen sich die Teilnehmer um 19:00 Uhr am „Parkplatz am Brauhaus“ an der alten Stadtmauer. (p.P. Kostenbeitrag 13,50 €, kleines Abendessen im Preis enthalten)
Anmeldung und weitere Informationen unter:
Tourist Information Bad Sooden-Allendorf: Tel. (05652) 95870
Familie Rademacher: Tel. (05652) 3762
"Frau Holle" - Stadtführung
Begeben Sie sich auf eine märchenhafte Stadtführung mit Frau Holle
„ Frau Holle ( ver ) führt märchenhaft…“
( Für Gruppen ab 6 Personen buchbar )
…am Ende wird alles gut und Frau Holle reicht „Wohltuendes“
Pro Person: 5,00 €
Anmeldung über:
Tourist Information Bad Sooden-Allendorf
touristinfo@bad-sooden-allendorf.de
Tel.: 05652 / 95870
Stadtführung für Gruppen
Entscheiden Sie selbst ob Sie eine Führung in der Fachwerkaltstadt Allendorf erleben wollen oder im traumhaften Kurbereich in Bad Sooden – oder gleich beide Teile. Egal ob Sie für einen Betriebsausflug, eine Seniorenreise, ein Familientreffen, einen Urlaub oder eine Studienreise eine Stadtführung wünschen, wir unterbreiten Ihnen gern ein passendes Angebot.
Kontakt und weitere Informationen:
Tourist Information Bad Sooden-Allendorf
touristinfo@bad-sooden-allendorf.de
Tel. 05652 95 87 0
Museen in Bad Sooden-Allendorf
Salzmuseum im Söder Tor
Anschrift
Straße: Im Söder Tor
PLZ/Ort: 37242 Bad Sooden-Allendorf
Öffnungszeiten
Samstag, Sonntag und Feiertage 14:00 bis 17:00 Uhr
Vom 01. April. bis 31. Oktober auch mittwochs geöffnet
Telefon: (0 56 52) 25 56 – Herr Friederich (Vors. Heimatkundeverein), (0 56 52) 95 87 0 – Tourist Information
E-mail: info(at)heimatkunde-bsa.de
Website: www.salzmuseum.heimatkunde-bsa.de
Grenzmuseum Schifflersgrund
Straße: Platz der Wiedervereinigung 1
PLZ/Ort: 37318 Asbach / Sickenberg
Telefon: 036087 / 98 409
Fax: 03608 / 98 4147
E-Mail: info(at)grenzmuseum.de
Website: www.grenzmuseum.de
Öffnungszeiten
täglich 10:00 – 17:00 Uhr
Führungen nach Absprache
Kurkarteninhaber bekommen 10% Rabatt auf den Eintrittspreis.
Luditzer Heimatmuseum
An die Vertriebenen des 2. Weltkriegs erinnert das Luditzer Heimatmuseum am Brunnenplatz, das der böhmischen Kreisstadt Luditz gewidmet ist. Hier sind schriftliche Archivalien, Fotografien, eine Egerländer Bauernstube, Trachten, Porzellan und weitere Gegenstände ausgestellt, die an die ehemalige Heimat der nach dem Zweiten Weltkrieg Vertriebenen erinnern.
Weitere Informationen zu Öffnungszeiten und Führungen erhalten Sie unter der Rufnummer 05652/95870.
Kirch- und Bibelgarten St. Crucis
Straße: St. Crucis-Kirche, Kirchplatz 3
PLZ/Ort: 37242 Bad Sooden-Allendorf
Kontakt und Führungen: Pfarramt St.Crucis, Gemeindebüro: Telefon 05652/92198
Pfarrer Schanze, Telefon 05652/2389
Öffnungszeiten
täglich (außer bei Schnee und Eisglätte) Führungen nach Anmeldung
Eintritt frei!
Website: www.kirch-bibelgarten.de.tl
Burgen und Schlösser
Schloss Rothestein
Das Schloss Rothestein steht 3,25 km südöstlich von Bad Sooden-Allendorf und etwa 1,2 km des westlichsten Gobert-Gipfels „Hörne“ (ca. 515 m ü. NHN) auf dem etwa 308 m ü. NHN[2] hohen Schlossberg im Naturraum Südliches Gobert-Vorland[3]. Etwa 500 m westlich, aber rund 150 m tiefer, passiert die Werra mit einer Flussschleife unterhalb Kleinvachs.
Geschichte
Am 13. August 1891 erfolgte durch Adolph Freiherr von und zu Gilsa, dem Intendanten des KasselerTheaters, die Grundsteinlegung für den Schlossbau, auf dem Gelände einer abgegangenenmittelalterlichen Burganlage, wahrscheinlich der sog. „Osterburg“. Die Pläne für die Anlage stammten von dem Kasseler Architekten Georg Kegel. Mit Beginn der Bauarbeiten wurde zuerst am Hörnefuß die Gärtnerei errichtet und eine Villa mit Nebengebäuden, die zunächst der Bauherr bewohnte und so den Fortschritt der Arbeiten verfolgen konnte. Diese gingen nur langsam voran.
1897 wurde der gesamte Besitz an den deutschstämmigen Großindustriellen Baron von Knoop aus Manchester verkauft, der das Schloss 1911 durch einen Anbau erweitern ließ. Das Hauptschloss wurde dann 1927 von dem Freiherrn von Lüninck erworben. Seine Familie war bis 1989 im Besitz der gesamten Anlage. Heute gehören ihr noch die Gebäude der Gärtnerei. 1994 wurde das Schloss von dem Diplom-Ingenieur Theo Becker aus Bergisch Gladbach gekauft, der 2010 verstarb.[4][5] Er investierte sowohl in das Gebäude als auch in die Zufahrtsstraße.
Becker hatte es öffentlich zugänglich gemacht, nachdem das Gebäude zwischenzeitlich nur in seltenen Fällen besichtigt werden konnte, und im Sommer 2009 mit einem hiesigen Gastronom ein Café eröffnet. Von dessen Terrasse bietet sich der Ausblick auf das Werratal und den Hohen Meißner.
Anschrift
Straße: Schloss Rothestein 1
PLZ/Ort: 37242 Bad Sooden-Allendorf
Telefon: 05652 589230
E-mail pelikan@hotel-werratal.de
Website: www.schloss-rothestein.com
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag 14:00 bis 19:00 Uhr
Quelle:
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schloss_Rothestein&oldid=125481236
Burgruine Hanstein
Die Burg Hanstein ist eine Burgruine bei Bornhagen im thüringischen Landkreis Eichsfeld und gilt als eine der größten Burgruinen Mitteldeutschlands.
Die Ruine der Höhenburg befindet sich etwa 4 km südsüdöstlich des Dreiländerecks Hessen–Niedersachsen–Thüringen, das jenseits des burgnahen Stürzlieder Bergs an den Schmiedeköpfen liegt. Sie steht am Übergangsbereich der Neuseesen-Werleshäuser Höhen im Nordwesten zum Höheberg im Südosten auf einer etwa 390 m ü. NHN hohen Berkuppe. Etwas nördlich bis nordöstlich unterhalb der Burg liegt mit Bornhagen der Kernort der gleichnamigen Gemeinde und direkt ostsüdöstlich bis südlich dessen Ortsteil Rimbach. Nach Westen fällt die Landschaft in das Tal des kleinen Friesenbachs ab, dessen Wasser durch den Siesterbach beim hessischen Werleshausen in die burgnaheWerra mündet. Jenseits der Werra liegt die hessische Burg Ludwigstein.
Geschichte
Früher
Die ältere Annahme einer ersten urkundlichen Erwähnung der Burg Hanstein im 9. Jahrhundert in den „Traditionen“ (Schenkungsnotizen) des Klosters Corvey ist durch die neuere Forschung überholt; der dort erwähnte Ort „Haanstedihus“ bezeichnet eine der beiden heutigen Gemeinden Hanstedt (Nordheide) oder Hanstedt (Landkreis Uelzen). Die älteste bislang bekannt gewordene Erwähnung der Burg Hanstein gibt vielmehr erst Lampert von Hersfeld anlässlich ihrer Zerstörung durch Heinrich IV. im Jahre 1070. Die Burg, die im Besitz des Grafen Otto von Northeim war, muss also einige Zeit vor 1070 errichtet worden sein. Ihre Zerstörung durch den König zeigt ihre Bedeutung für diesen Teil des hochmittelalterlichen Stammesherzogtums Sachsen und für den sächsischen Adel (vgl. Sachsenkrieg (Heinrich IV.)). Ob die Vorgängerburg an der Stelle der heutigen Burgruine oder auf dem Berghang der benachbarten Junkerkuppe gestanden hat, ist nicht eindeutig belegt.
Vermutlich aus dem Erbe der 1144 ausgestorbenen Grafen von Northeim gelangte die Burg in welfischen Besitz. Im Teilungsvertrag der Söhne Heinrichs des Löwen von 1202 ist sie genannt, durch Heinrichs jüngsten Sohn Otto IV. gelangte sie 1209 an den Mainzer Erzbischof. In dessen Auftrag begannen Heinrich und Lippold von Hanstein 1308 mit dem Bau der heutigen Burg – „erst aus Holz, dann nach und nach aus Stein“. Im erblichen Besitz der Burg als strategisch wichtige Grenzfestung des mainzischen Eichsfeldes betrieben die Herren von Hanstein im 14. und 15. Jahrhundert eine planvolle Politik des Besitzerwerbs und der Besitzarrondierung, wodurch schließlich das adlige Gericht Hanstein entstand, das 21 Dörfer umfasste. Da den Herren von Hanstein der Erwerb einer Stadtherrschaft nicht gelang, waren sie in beiden Jahrhunderten von der wirtschaftlichen Entwicklung abgeschnitten und sahen sich zeitweise zum Raubrittertumgezwungen. Dagegen und zum Schutz der Handelsstraße durch das Werratal ließ Landgraf Ludwig I. von Hessen im Jahre 1415 die Burg Ludwigstein errichten.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg von schwedischen Truppen teilweise zerstört und seitdem nicht mehr dauerhaft bewohnt. Sie diente jedoch noch lange als Treffpunkt der verschiedenen Linien des Hauses Hanstein. Zu diesem Zweck wurde zwischen 1838 und 1840 ein neuer Saal erbaut. Zudem wurden Teile der Burg vorübergehend als Gefängnis genutzt.
Durch die direkte Lage an der innerdeutschen Grenze wurde der Nordturm als Beobachtungsposten der DDR-Grenztruppen genutzt. Seit 1985 werden wieder denkmalpflegerische Arbeiten an der Ruine vorgenommen, unterstützt vom ortsansässigen Heimatverein.
In der katholischen Kirche von Bornhagen-Rimbach ist der Dreiflügelaltar aus der ehemaligen Burgkapelle ausgestellt.
Heute
Die Burgruine Hanstein war bis weit in das 20. Jahrhundert ein beliebtes Wanderziel Göttinger Studenten. Alljährlich findet am ersten Augustwochenende ein Mittelalterfest statt, das sich großer Beliebtheit erfreut und über 13.000 Besucher anzieht. Touristische Projekte, die zur Erschließung der Burg und ihrer Geschichte dienen, sind beispielsweise der Hansteiner Burgfrieden und ein nach altem Vorbild angelegter Weinberg sowie ein Kräutergarten. Unterhalb der Burg Hanstein befindet sich der Klausenhof, ein altes Wirtshaus mit historischer Herberge, das in enger Verbindung mit der Burg Hanstein steht und einst zu deren Gütern zählte.
Briefmarke mit dem Zweiburgenblick im Werratal
Am 3. Februar 2011 erschien von der Deutschen Post eine 90 Cent Briefmarke mit dem Motiv Zweiburgenblick im Werratal, das die Burg Ludwigstein in Hessen und die Burgruine Hanstein in Thüringen zu beiden Seiten der Werra zeigt.
Der Nordturm der Burg Hanstein ist ein guter Aussichtspunkt in der Region des nahen Dreiländerecks Hessen–Niedersachsen–Thüringen. Das Panorama umfasst unter anderem den Hohen Meißner, den Kaufunger Wald, das Leinebergland und das Eichsfeld. Bei klarem Wetter ist im Nordosten der Harz mit dem Brocken zu sehen.[5]
Anschrift
PLZ/Ort: 37318 Bornhagen
Telefon: 036081 67856 (Kassenhäuschen der Burg)
E-mail: info@burgruine-hanstein.de
Website: www.burgruine-hanstein.de
Öffnungszeiten
März bis Oktober: täglich 10:00 bis 18:00 Uhr
November: täglich 10:00 bis 16:00 Uhr
Dezember bis Februar: an Wochenenden und Feiertagen 10:00 bis 16:00 Uhr
Quelle:
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Burg_Hanstein&oldid=142944456
Foto:
– http://www.wikivoyage-old.org/shared/Image:Burg_hanstein_wv_ds_08_2007.jpg
Burg Ludwigstein
Geographische Lage
Die Höhenburg liegt in den Nordausläufern des Soodener Berglandes nahe dem Witzenhausener Ortsteil Werleshausen, das sich etwa 700 m nordöstlich der Burg jenseits der Werra im Naturraum Lindewerra-Werleshäuser Schlingen befindet; westlich der Burg liegt Wendershausen (zu Witzenhausen) und südöstlich Oberrieden (zu Bad Sooden-Allendorf). Die zu diesem Naturraum gehörende Erhebung (ca. 236 m ü. NN)[1], auf welcher die Burg steht, fällt nach Osten, Norden und Westen entlang der dort tendenziell etwa nach Nordwesten fließenden Werra ab. Etwa 6 km nordnordöstlich liegt das Dreiländereck Hessen–Niedersachsen–Thüringen.
Geschichte
Bau und ursprüngliche Funktion
Die Burg wurde ab Sommer 1415 unter Landgraf Ludwig I. von Hessen zum Schutz der umstrittenen Grenze gegenüber dem kurmainzischen Eichsfeld und der mainzischen Burg Hanstein erbaut. Ob es bereits eine frühere Befestigung an gleicher Stelle gab, ist nicht erwiesen.
Die Burg war bis 1664 Sitz eines hessischen Amtmanns und Mittelpunkt der Verwaltung und Gerichtsbarkeit im hessischen Werra-Gebiet, hatte jedoch nie überregionale Bedeutung. Hans von Dörnberg, vorher hessischer Marschall und Amtmann in Homberg an der Efze, wurde am 28. April 1416 erster Amtmann des neuen Amts Ludwigstein und des 1361 zum ersten Mal erwähnten Amts Witzenhausen. Zum Amt gehörten nach einem Verzeichnis von 1466 Ländereien und Einkünfte in den Dörfern Oberrieden, Wendershausen, Hilgershausen, Hundelshausen, Weißenbach, Roßbach, Kleinalmerode, Bischhausen und in Witzenhausen; im 16. Jahrhundert kamen weitere Dörfer um Witzenhausen, Eichenberg und Friedland hinzu. Auf Hans von Dörnberg folgte eine Reihe hessischer Adliger – darunter Mitglieder der Familien Berlepsch, Herda, Boyneburg, Buttlar, Diede, Hanstein, Meysenbug und Steinberg. Zeitweise waren diese auch Pfandinhaber der Burg, Unter ihnen war Hans von Dörnberg (1427–1506), der gleichnamige Sohn des ersten Amtmannes, von herausragender Bedeutung; er war 1462–1497 hessischer Hofmeister.
Von 1545 bis 1574 erlebte der Ludwigstein ein kurzes Zwischenspiel als Lehen und selbständiges Adelsgericht. Als Gegengeschäft zur Versorgung von Verwandten seiner bigamistischen Zweitfrau Margarethe von der Saale übertrug Landgraf Philipp Burg und Amt Ludwigstein seinem Kammerdiener Christoph Hülsing und dessen Nachkommen als Lehen. Erst nach langen Verhandlungen gelang Philipps Sohn, Wilhelm IV. von Hessen-Kassel, der Rückkauf dieses Besitzes. Danach wurde die Burg wieder Sitz hessischer Amtmänner, zumeist bürgerlicher Beamter.
Rotenburger Quart und Domänenverwaltung
1627 gehörten Burg und Amt Ludwigstein zum sogenannten Rotenburger Quart, dem von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel seiner zweiten Gemahlin Juliane von Nassau-Dillenburg und den Kindern aus dieser Ehe überlassenen Viertel seines Landes. Im Zuge der weiteren Teilungen der nur teilunabhängigen Landgrafschaft Hessen-Rotenburg wechselte die Burg mehrfach ihren Besitzer im sich weiter verzweigenden hessisch-rotenburgischen Fürstenhaus. Erst 1834, mit dem Aussterben dieser Nebenlinien, kam der Ludwigstein wieder in den Besitz der Hauptlinie Hessen-Kassel.
1664 wurde das Amt Ludwigstein mit dem Schultheißenamt Witzenhausen vereint und der Ludwigstein verlor damit seine Funktion als Sitz eines landesherrlichen Amtmannes. Stattdessen zogen landwirtschaftliche Pächter ein, bis die nunmehrige Domänenverwaltung um 1830 nach Wendershausen verlegt wurde.
Danach wurde die Anlage verschiedentlich genutzt, unter anderem als Brauerei, Schafstall und Lagerhaus. 1862 begann der Abriss der Außenburg. Nachdem der Ludwigstein 1882 aus der Unterhaltsverpflichtung der Domäne entlassen wurde, begann der allmähliche Verfall der Innenburg.
Erwerb und Wiederaufbau durch den Wandervogel
Alte Gemäuer hatten für die von der Romantik inspirierten Wandervögel eine große Anziehungskraft. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Burg weitgehend verfallen. Auf einer Wanderung wurde der Ludwigstein vom Hanstein aus erspäht und fortan als Geheimtipp gehandelt. Immer mehr Wandervogelgruppen begegneten sich „zufällig“ „auf dem Lu“.
1913 fand auf dem nahe gelegenen Meißner – der fortan offiziell „Hoher Meißner“ hieß – der Freideutsche Jugendtag statt. So erhielt die Region, die schon lange als das Märchenland der Brüder Grimm bekannt war, für die Jugendbewegung eine besondere Bedeutung. Es entstand der Entschluss, die leer stehende Burg zu erwerben und zu einem räumlichen wie geistigen Mittelpunkt für die jugendbewegten Gruppen auszubauen. Bevor diese Pläne jedoch in die Tat umgesetzt werden konnten, begann der Erste Weltkrieg.
Der Krieg hinterließ die Jugendbewegten in großer Zerrissenheit. Hatte man noch ein Jahr vor Kriegsausbruch auf dem Hohen Meißner ein neues Zeitalter beschworen und Kaiser Wilhelm II. in einem Telegramm eindringlich gebeten, den Frieden zu erhalten, so war man dann doch bereitwillig der Fahne gefolgt. 50.000 Wandervögel kehrten nicht aus dem Krieg zurück. Der Wandervogel Enno Narten und weitere Jugendbewegte gründeten am 4. April 1920 die Vereinigung „Jugendburg Ludwigstein“ und erwarben die Ruine, um sie als Ehrenmal für die im Krieg Gefallenen und als sichtbares Symbol eines Neuaufbaus wiederherzustellen. In langen Reihen reichten junge Leute die Steine für den Wiederaufbau von Hand zu Hand aus dem Werratal bis zur Burg hinauf. Zu Zeiten der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg schaffte sich der Ludwigstein seine eigene Währung und Jugendbewegte aus allen Bünden zogen von dort aus als Siedler aufs Land, um ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Die Burg erlebte eine wahre Blüte – bis zur Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus.
Schulungslager der Hitlerjugend
Anfang 1933 wurde die Burg erste Gebietsführerschule der Hitlerjugend in Kurhessen; ihre Trägervereinigung unterstellte sich der nationalsozialistischen Reichsjugendführung. Als Mitglied im Reichsverband für deutsche Jugendherbergen und umgewandelt in einen Freundes- und Fördererkreis des Ehrenmales Jugendburg Ludwigstein, konnte sich die Vereinigung noch bis zum endgültigen Verbot am 17. September 1941 halten. Seit 1933 aber diente der Ludwigstein meistenteils, seit 1941 ausschließlich den Zwecken nationalsozialistischer Jugendarbeit – vom Schulungslager bis zur Kinderlandverschickung.
Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach Ende des Krieges diente die Burg zunächst als Flüchtlingslager. 1946 wurde sie dann an die wieder zugelassene Vereinigung Jugendburg Ludwigstein zurückgegeben.
Die Jugendgruppen waren jedoch in alle Winde zerstreut, das Archiv war verschollen, die Burg stand wieder an einer Grenze – aber sie war doch äußerlich erhalten geblieben. Die Jugendbünde gründeten sich neu; so auf dem Ludwigstein 1953 zunächst der „Zugvogel“, der sich als erster Fahrtenbund zur Gewaltlosigkeit bekannte. 1966 formierte sich an gleicher Stelle der „Ring junger Bünde“. Neben den Wandervögeln fanden sich nun auch vermehrt Pfadfinderbünde und Jungenschaften ein. Das Archiv der deutschen Jugendbewegung wurde wieder errichtet und – wie auch die Burg – 1970 in eine Stiftung überführt. Es ist heute fester Bestandteil des hessischen Staatsarchivs. Hinzu kam 1982 eine Bildungsstätte, die die zeitgemäße Fortführung der Impulse der Jugendbewegung unterstützt.
Anlässlich des 37. Todestages von Enno Narten kam es am 10. Januar 2010 zur Grundsteinlegung für den Enno-Narten-Bau.[2] Dieser Anbau wurde am 15. September 2012 eingeweiht. Er ist nach Angaben der Erbauer das „größte Strohballenhaus der Republik“.[3] Anfang 2011 wurde das Projekt von der UNESCO zum UN-Dekadeprojekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ernannt.[4]
Kultureller Anlaufpunkt für die Region
Burg Ludwigstein, Wappenburg des Werra-Meißner-Kreises, versteht sich als regionaler Anlaufpunkt – seit 1989 auch für die Nachbarn im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Gemeinsam mit der thüringischen Burg Hanstein wurde vor diesem Hintergrund die „Initiative Zweiburgenblick“ ins Leben gerufen. Im Briefmarken-Jahrgang 2011 der Bundesrepublik Deutschland wurde vom Bundesministerium der Finanzen eine Sondermarke „Zweiburgenblick im Werratal“ herausgegeben.
Zu den regelmäßigen Veranstaltungen auf dem Ludwigstein, die für Besucher offen sind, gehören sonntägliche Burgführungen mit Einkehrmöglichkeit sowie das offene Abendsingen am Kamin. Der „Arbeitskreis Europäische Jugendwochen“ führt neben der Eurowoche mit Gästen aus ganz Europa jedes Jahr einen Ostermarkt und einen Adventsmarkt durch. Diese Kunst- und Handwerkermärkte sind in der Region sehr beliebt. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Touristen-Information Witzenhausen zur gemeinsamen Erarbeitung von Freizeitangeboten und mit der „Kulturgemeinschaft Witzenhausen“ zur Durchführung kultureller Veranstaltungen auf der Burg. Auch die Burgküche greift gern auf die Angebote regionaler Anbieter zurück.
Veranstaltungsort für Klassenfahrten und Familienfreizeiten
Morgenfeier beim Fest der Kulturinitiative Lebendig Leben auf Burg Ludwigstein
Als freie Jugendherberge mit derzeit 174 Betten steht der Ludwigstein für offene Begegnungen an einem in sich geschlossenen Ort. Schulklassen haben die Möglichkeit, das Umfeld auf eigene Faust zu erkunden oder die Angebote der Bildungsstätte wahrzunehmen. Beliebt sind vor allem Paddeltouren auf der Werra oder die Mittelalterprogramme, bei denen Rollenspiele entwickelt und Alltagsgegenstände nach alten Techniken selbst gefertigt werden. Auch Erkundungen im Archiv sind möglich – etwa um den jugendbewegten Wurzeln der Widerstandsgruppen „Weiße Rose“ und „Edelweißpiraten“ auf die Spur zu kommen.
Zu den größten und traditionsreichsten Veranstaltungen gehört die Familienwoche, die immer in der Woche vor Ostern stattfindet. Ursprünglich von zwei Großfamilien vor über 30 Jahren ins Leben gerufen, finden diese Treffen bereits in der vierten und fünften Generation statt. Es handelt sich dabei um ein neuntägiges Gemeinschaftsfest.
Die Bewahrung von Volksliedern und -tänzen, die die Gruppen der Jugendbünde von ihren Fahrten mitbringen, war immer ein wichtiges Anliegen der Jugendbewegung. Für diesen Austausch spielt der Ludwigstein – etwa beim jährlichen Fest der „Kulturinitiative lebendig leben“ – eine zentrale Rolle. Mit einem halben Dutzend Tagesräumen, einem großen Festsaal und einem weitläufigen Zeltplatz eignet sich die Burg aber auch für größere Folkloretreffen. So findet jährlich im Herbst ein großes Tanzfest statt, zu dem Gruppen aus ganz Deutschland anreisen. Noch bunter wird es im Sommer bei der „Europäischen Jugendwoche“. Seit fast fünfzig Jahren werden hierzu vom Arbeitskreis Europäische Jugendwochen jeweils drei oder vier europäische Gastgruppen begrüßt; sie tauschen sich eine Woche lang in Arbeitsgruppen aus und werben mit Tänzen, Liedern und kulinarischen Spezialitäten für die Kultur ihrer Region.
Auszeichnungen
Im Jahr 2007 wurde die Jugendburg für ihr Projekt „History Trekking“ mit dem „Einheitspreis“ ausgezeichnet. 2010 war sie „ausgewählter Ort“ im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ in der Kategorie „Bildung und Jugend“.
2006 wurde die Burg Ludwigstein zum ersten Mal mit dem Konzept „Jugend in Bewegung“ als Dekadeprojekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Anfang 2011 wurde das Bauprojekt „Der dritte Ring“ ebenfalls als Dekadenprojekt benannt.[5]
Anschrift
Jugendburg Ludwigstein
PLZ/Ort: 37214 Witzenhausen
Telefon: (05542) 5017-10
E-Mail: info@burgludwigstein.de
Website: www.burgludwigstein.de
Foto:
‚Burg Ludwigstein“‘ * Quelle: Selbst fotografiert im August 2001 * Fotograf: Hejkal
Schloss Berlepsch
Schloss Berlepsch, Berleipse, Berlepse, Berleiffen, ist eine dreiflügelige Anlage mit Binnenhof und Park etwa 400 Meter nordöstlich derWitzenhausener Ortsteiles Hübenthal in Hessen. Das Schloss liegt nur wenige Hundert Meter von der Landesgrenze zu Niedersachsen und südwestlich des Friedländer Ortsteiles Mollenfelde und des Neu-Eichenberger Ortsteiles Hermannrode des Landkreises Göttingen
Anlage
Der zum Schloss gehörende Park stammt aus dem 18. Jahrhundert und weist Merkmale des Englischen Landschaftsgartens auf. In ihm befindet sich knapp unterhalb westlich der mittelalterlichen Umfriedung die Schlosskapelle.
Tourismus
Schloss Berlepsch bietet neben zwei Restaurants (Berlepscher Tafelrunde, Schlosstaverne) auch Schlossführungen mit kleinen Ausstellungen aus dem Familieninventar der Berlepsch.
Seit dem 18. August 2011 weisen touristische Hinweistafeln an der A7 auf Schloss Berlepsch hin.
Der Werra-Burgen-Steig, ein Fernwanderweg an der Werra von Hannoversch-Münden bis zur Quelle der Werra, führt an Schloss Berlepsch vorbei.[4]
Sonstiges
In Schauspielerkreisen erzählte man sich, dass der Schauspieler Tilo von Berlepsch in den 1950er und 1960er Jahren Schloss Berlepsch mehrfach als Filmlocation für Dreharbeiten zu Krimis (z. B. Edgar Wallace-Filme) und „Gruselfilmen“ dieser Jahre zur Verfügung stellte und in diesen deutschen Filmproduktionen oftmals Nebenrollen übernahm, etwa als Butler (auf seinem eigenen Familienschloss!) oder eben als „Bilderbuch“-Adliger.
Das Schloss diente u.a. für den Heinz Erhardt-Film Witwer mit fünf Töchtern als Kulisse.
Die Gruppe 47 hielt vom 31. Oktober bis zum 2. November 1952 ihr elftes Treffen auf Schloss Berlepsch ab.
2011 wurde Schloss Berlepsch von den Zuschauern des hr-Fernsehens zum schönsten Schloss Hessens gewählt.[5]
Am 26. September 2014 strahlte der Fernsehsender VOX im Rahmen der Sendung „Das perfekte Dinner“ (Sondersendung: „100% aus der Region“) eine Folge des Formats aus, in der Burgvogt Daniel, der auch als Ritter vor Touristen auftritt, für die anderen Teilnehmer der Sendung kochte. Im Verlauf der Folge sieht man Räumlichkeiten und auch Aussenanlagen des Schlosses.
Geschichte
Nach der Zerstörung ihrer Stammburg Barlissen im 14. Jahrhundert ließ sich die Familie Berlepsch an der Werra nieder, wo sie bereits Güter besaß. Zunächst bewohnte sie das landgräflich-hessische Schloss Bischoffhausen. Es lag oberhalb von Bischhausen (gehört heute zum Stadtbereich Witzenhausen auf der linken Werraseite) auf dem Badenstein (356 m. ü. NN). Etwas weiter nördlich, bei Hübenthal, ließ sich dannArnold von Berlepsch zwischen 1368 und 1369 an der Stelle des heutigen Schlosses Berlepsch das nuwe Hus Berleybischhin erbauen. Seit 1369 schließt eine Wehrmauer mit Portal die Nordseite der dreiflügeligen Anlage ab.
Arnold von Berlepsch erhielt 1369 vom hessischen Landgrafen Heinrich II. die Dörfer Hübenthal und Albshausen, beide heute Ortsteil von Witzenhausen. Weiterhin erhielt er Hermannrode (heute Ortsteil von Neu-Eichenberg) und Grebenhain zu Lehen, und die Familie wurde zuErbkämmerern ernannt. Nach dem Tod von Arnolds Sohn Hans von Berlepsch, der kinderlos blieb, brachte sich der Burgmann Thilo von Berlepsch aus Ziegenberg 1392 gegen den Willen des Landgrafen in den Besitz der Burg. Im Jahr 1400 wurde die Burg von hessischen Truppen zerstört und wieder aufgebaut. 1461 wurde der Ritter Sittich von Berlepsch mit der Burg belehnt; er umgab die Burg mit starken Mauern und verstärkte sie mit Türmen und Zwingern. 1593 wurde der Treppenturm mit Renaissanceportal errichtet.
Im Dreißigjährigen Krieg plünderten und brandschatzten Tillys Söldner 1623 das Schloss. 1625 fielen Wallensteins Truppen über das Schloss her, und 1631 wurde das Schloss noch einmal von Tillys Truppen verwüstet. Neben Tilly und Wallenstein suchten auch die Truppen Aldringens, sowie Fuggers das Gebiet um 1631 und 1632 heim. Dörfer wurden geplündert und das Schloss Berlepsch verwüstet. Richard von Berlepschberechnete den Schaden auf 2813 Taler. Nachdem im Frühjahr 1632 Heerscharen Braunschweigs und Hessens im Gebiet der Leine undDiemel gegen Gottfried Heinrich zu Pappenheim kämpften, nahm dieser Richard von Berlepsch, als Geisel wegen nicht aufgebrachter Summen, gefangen. Zwei Jahre nach seinem Freikauf starb Richard 1635. Der Wohlstand der Familie nahm aufgrund der anhaltenden Kämpfe ab. Ländereien konnten nicht bestellt werden, Gebäude der Güter und Vorwerke lagen zum Teil zerstört darnieder. Berlepsch, Ellerode, Hübenthal und der Hof zu Gladebeck waren völlig eingeäschert worden, die Schuldenlast der Familie betrug 48000 Taler, während die Kriegsfolgen nicht nachließen. 1636 zog ein kaiserliches Heer von Göttingen aus durch die Ländereien und provozierte Kämpfe bei Wendershausen, ein Jahr später wüteten die Kroaten, in das Gebiet gekommen durch die einst von Pappenheim ausgeschriebene Brandschatzung 1632, an der Werra.[1]Neue Kriegsgefahren des Jahres 1646 veranlassten die Familie von Berlepsch, den Rest ihres Archives an einen sicheren Ort zu verlegen.
Am 14. August 1801 besuchte Goethe Schloss Berlepsch. 1809 lebte Friedrich Ludwig von Berlepsch auf dem Schloss. Von 1881 bis 1894 gaben Graf Karl von Berlepsch und ab 1893 sein Sohn Hans dem Schloss durch umfassende Umbauten und Veränderungen seine heutige Gestalt, zu der auch ein Deckengemälde Carl Wiederholds gehört. Diese Änderungen sind beispielhaft für die späte hannoversche Neugotik und wurden vom Architekten Gustav Schönermark geplant.[2] Der Ornithologe Hans von Berlepsch richtete auf dem Schloss eine vogelkundliche Sammlung ein, und Karl von Berlepschversammelte von Zeit zu Zeit einen Kreis bekannter Dichter auf dem Schloss. Auf dem Wappenstein am äußersten der drei Tore ist das Wappen der beiden Berlepschlinien eingemauert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss Berlepsch von Hubertus von Berlepsch in ein Hotel mit Restaurant umgestaltet.
1980 musste beides geschlossen werden, weil Hans-Sittich Graf von Berlepsch auf dem Schloss das Sannyasinzentrum Arvind für die Anhänger vonBhagwan gründete. Das Sannyasinzentrum wurde bereits 1982 wieder aufgelöst. In den folgenden Jahren mieteten die Bhagwananhänger alsLebensgemeinschaft Wohnungen in dem Rittergut Hübenthal, das der Familie Berlepsch gehörte. Die Baghwananhänger sorgten für den Umbau und die Restaurierung der ehemaligen Stallgebäude und Scheunen. Sie gründeten den Mandir-Verein, der im Jahr 2005 den zwölfeckigen mit Marmor ausgekleideten Meditationsraum ankaufte. 35 Mitglieder der Baghwananhänger gründeten am 31. Oktober 2007 die Genossenschaft Parimal Gut Hübenthal e.G., die am 17. Juni 2008 auch die 1. Etage des Grünen Hauses ankaufte. Neben Küche und Speiseraum entstanden hier der Gemeinschaftsraum Sangha und Wohnraum. Im Jahr 2014 zählt die Genossenschaft bereits über 90 Mitglieder. Die restlichen Gebäude werden inzwischen in einer Mischung von Wohnen und Gewerbe genutzt.[3]
Seit 2011 hat das Schloss touristische Angebote wie Gastronomie, Führungen und regelmäßige Veranstaltungen. Das gastronomische Angebot greift das Thema „Mittelalter“ auf.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bad_Sooden-Allendorf&oldid=142426625